Wer trägt in einer Gruppe von Skitourengehern die Seile? - Petzl Schweiz
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Wer trägt in einer Gruppe von Skitourengehern die Seile?

Wenn die Gruppe unangeseilt unterwegs ist, muss das Seil für den Fall eines Problems stets einsatzbereit sein. Es geht nicht darum, einen vorinstallierten Flaschenzug im Rucksack zu transportieren und die Skifahrer mit übermäßiger Ausrüstung zu belasten. Es geht darum, die mit dem Gelände verbundenen Risiken zu berücksichtigen, um die Ausrüstung richtig zu verteilen.

Warnhinweis

  • Lesen Sie die Gebrauchsanweisungen der Produkte, um die es in diesem Tech Tipp geht, aufmerksam durch, bevor Sie diesen zu Rate ziehen. Um diese Zusatzinformationen verstehen zu können, müssen Sie zuerst die in der Gebrauchsanweisung enthaltenen Informationen richtig verstanden haben.
  • Die Beherrschung dieser Techniken setzt eine entsprechende Ausbildung und ein spezielles Training voraus. Prüfen Sie zusammen mit einem Profi, ob Sie in der Lage sind, den Vorgang alleine sicher zu wiederholen, bevor Sie ihn eigenständig durchführen.
  • Wir geben Beispiele für die mit Ihrer Aktivität verbundenen Techniken. Möglicherweise gibt es noch andere Techniken, die hier nicht beschrieben werden.

Achtung, wir sprechen hier nur von der gemeinsamen bzw. von der Rettungsausrüstung. Die benötigte persönliche Ausrüstung sollte jeder Bergsportler passend zur Tour auswählen.

1. Skihochtouren in vergletschertem Gelände mit vorausfahrendem Leiter

Der Gruppenleiter fährt vor und sucht die beste Route. Für ihn ist das Risiko eines Spaltensturzes am größten, er darf daher nicht der Einzige sein, der ein Seil trägt.

Auf einem verschneitem Gletscher können im schlimmsten Fall alle Mitglieder der Gruppe in die gleiche Falle, sprich Spalte, tappen. Die Rettungschancen müssen daher maximiert werden, indem die Gruppe mindestens zwei Seile dabei hat, die von möglichst voneinander entfernten Personen getragen werden.

Hinweis: Die Entscheidung, sich bei einer Skihochtour auf dem Gletscher anzuseilen oder nicht, kann nur vor Ort nach Abwägung der Bedingungen und Risiken getroffen werden. Dies ist jedoch nicht das Thema dieser technischen Ratschläge, die sich mit dem Fall befassen, dass die Skitourengeher entschieden haben unangeseilt unterwegs zu sein.

 

2. Abfahrt mit der Gewissheit, keinen über 15 m hohen Abbruch zu passieren

Von Ausnahmefällen abgesehen (Suche nach der Route, unsichere Bedingungen) fährt der geübteste Skiläufer als Zweiter ab und trägt das Seil. Er kann dem Ersten im Falle eines Problems von oben behilflich sein.

Wenn dagegen der Erste mit dem Seil eine Steilstufe hinunterfährt und der Zweite diese nicht passieren kann, kann der Erste ihm nicht zu Hilfe kommen.

 

3. Abfahrt mit einer geplanten Abseilstelle von über 15 m oder ungewissen Hindernissen

Um Gewicht und Volumen zu verteilen, trägt jede Person ein RAD SYSTEM. Mit den Bestandteilen des Systems lässt sich in zahlreichen Situationen ein Abseilvorgang improvisieren. Je nach Tour kann das RAD SYSTEM durch Bandschlingen oder Felshaken ergänzt werden, um einen Stand einrichten zu können.