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Was hat Nina Caprez in ihrem Rucksack?

Nina Caprez ist seit 2010 Mitglied im Petzl Team. Sie ist eine der stärksten Frauen in der Kletterszene, vor allem beim Mehrseillängen klettern kann sie sich voll entfalten. Heute zeigt sie uns, was sie für eine Mehrseillängentour alles in ihren Rucksack packt.

16 Februar 2015

Mehrseillängenrouten

Nina's pack © PETZL

  1. Rucksack von Arc‘teryx: Ich habe gerne einen Rucksack, der beim Zustieg angenehm zu tragen ist. Den gleichen Rucksack nutze ich auch in der Wand um das Material hochzuziehen. Deshalb sollte er aus einem ziemlich robusten Material und sehr schlicht sein (ohne extra Taschen und Aufsätze). 
  2. Klettergurt HIRUNDOS: In langen Routen trage ich gerne den neuen HIRUNDOS Gurt, da das Verhältnis von Gewicht und Tragekomfort sehr gut ist und natürlich habe ich ein SAKAPOCHE Chalkbag mit einer guten Lapis Bürste dran dabei.
  3. Seil VOLTA 9,2 in 60 m: Diese Seil ermöglicht es mir, auch lange Seillängen zu klettern und ist zudem leicht und strapazierfähig.
  4. Ein Expressset aus 14 ANGE L Schlingen: Das sind meine absoluten Lieblingsexpressen da sie sehr leicht sind und sich der Schnapper gut klippen lässt. Mit 14 Expressen ist man perfekt für jede Länge ausgestattet.
  5. Zwei Paar Scarpa Kletterschuhe: Wenn man sich in einer großen Wand befindet, kann es leicht mal passieren, dass man einen Schuh fallen lässt. Dann ist man ziemlich froh, wenn man noch ein zweites Paar dabei hat. Außerdem habe ich immer gerne ein Paar Schuhe mit weicher Sohle und eines mit harter Sohle, je nachdem ob ich mich gerade im plattigen oder überhängenden Gelände befinde. 
  6. Helm METEOR: Der Helm ist etwas ganz persönliches. Der METEOR hat eine Form, die perfekt auf meinen Kopf passt und zudem ist er noch schön leicht. Ich setze einen Helm auf, wenn ich in unbekanntem Gelände unterwegs bin oder die Route sehr ausgesetzt und Steinschlaggefährdet ist. Aber wenn ich eine überhängende Sportkletter-Mehrseillängenroute klettere (wie z.B. Ali Baba) und der Fels schön kompakt ist lasse ich den Helm zu Hause.
  7. GRIGRI: Das ist mein Standard Sicherungsgerät. Ich komme sehr gut damit zu Recht und auch wenn ich im Nachstieg mal Stürze leistet es mir gute Dienste. Wenn ich im überhängenden Gelände nachsteige, kann es vorkommen, dass ich nach einem Sturz plötzlich wie eine dicke Kuh am Seil in der Leere hänge. Um von dort wegzukommen, lege ich mein GRIGRI bereits vor dem Start in mein Seil mit ein.
  8. REVERSO: Das REVERSO ist einfach unentbehrlich bei einer Mehrseillängentour. Wenn man den Vorsteiger mitten in der Wand über den Stand sichert, ist es das Beste um dynamisch sichern zu können. Es eignet sich auch gut um den Nachsteigenden vom Stand aus mittels Autoblock-Funktion zu sichern. Und schließlich benutze ich es zum Abseilen.
  9. Mindestens drei Schraubkarabiner: Ich mag es, wenn sie klein und leicht sind, wie der SPIRIT SCREW LOCK oder der ATTACHE.
  10. Die kleinen SPIRIT Karabiner leisten stets einen guten Dienst und man kann alles mit ihnen machen, z.B. einen Standplatz aufbauen.
  11. Bandschlinge FIN’ANNEAU: Ich habe gerne zwei verschiedene Längen an Bandschlingen dabei. Zwei 180er-Schlingen für den Standplatzbau und drei 60er um, wenn nötig, Zwischensicherungen verlängern zu können.
  12. Prusik 7 mm: Dieses kurz Stück Reebschnur dient mir als Hintersicherung beim Abseilen oder um im Rucksack mein ganzes Equipment daran hängen zu haben, so dass alles beisammen ist.
  13. Die BASIC Seilklemme hab ich immer bei mir: Auch wenn ich nicht geplant habe damit am Seil aufzusteigen, ist es ein unentbehrliches Utensil. Manchmal kommt es beispielsweise vor, dass sich das Seil beim Abseilen einklemmt und man muss dann stark daran ziehen oder sogar wieder ein Stück am Seil aufsteigen. Und auch für den Fall „wie eine dicke Kuh in der Luft zu hängen“ benutze ich es, um mich zur nächsten Expresse hochzuarbeiten.
  14. Haulline LINK: Ich klettere immer mit einem Einfachseil und befestige an meinem Gurt die 7 mm Reepschnur LINK mit einer MICRO TRAXION als Haulline. Das ermöglicht es mir in aller Leichtigkeit bis zum Stand zu klettern. Sie dient mir ebenfalls zum Abseilen.
  15. MICRO TRAXION: Am Ende einer Seillänge angekommen baue ich den Stand auf und sichere mich selbst. Danach fixiere ich die Reepschnur am Standplatz und kann den Rucksack inklusive der Sachen des Nachsteigers hochziehen. Parallel zum Sichern des Nachsteigers hieve ich den Rucksack hinauf, so dass ich mir schnell etwas überziehen und was trinken kann. Die MICRO TRAXION kann, wenn nötig, auch für Aufstiege am Seil benutzt werden und im Notfall auch, um zu einem Verletzten aufzusteigen.
  16. Etwas zu trinken: Man sollte mindestens 2l pro Person mitnehmen, wenn man einen ganzen Tag draußen unterwegs ist. Ich nehme immer normales Wasser mit, da all die zuckerhaltigen Getränke mich nur noch durstiger machen und noch eine Thermoskanne mit Tee, am liebsten Kräutertee. Für mich ist es viel wichtiger etwas zu trinken als etwas zu essen im Rucksack zu haben, sonst würde ich zusammenbrechen. Außerdem gibt es nichts Schöneres als eine heiße Tasse Tee am Stand zu trinken.
  17. Chimpanzee Müsliriegel: Wenn ich Alpinklettern gehe, beginne ich den Tag erst Mal mit einem schönen Frühstück. Zum Klettern nehme ich dann meist nur 2 bis 3 Müsliriegel und etwas Kompott mit. Besonders mag ich die Chimpanzee Riegel, da sie leicht verdaulich sind. Ich esse einen halben Riegel alle zwei Stunden. So falle ich nie in ein Hungerloch, sondern habe immer etwas Zucker im Blut und dadurch genügend Energie zum Klettern zur Verfügung. Am Abend hab ich dann natürlich einen riesen Hunger ;-)
  18. Arc’teryx Handschuhe: Ich trage gerne dünne aber warme Handschuhe. Lederhandschuhe mag ich nicht so gerne, da man darin ziemlich schwitzt und es ist nicht so angenehm, den ganzen Tag dann feuchte Handschuhe zu tragen. Meine Handschuhe sind zwar nicht ganz so robust und bieten nicht den Grip beim Seilhandling wie Lederhandschuhe, aber für mich sind sie perfekt.
  19. Warme Smartwool Socken: Wenn ich eine Mehrseillängenroute klettere und weiß, dass ich abseilen muss, nehme ich meist keine Schuhe mit oder verstaue sie ganz unten im Rucksack. Stattdessen nehme ich gerne ein Paar dicke, warme Socken mit, die ich am Standplatz trage. Das ist zum einen eine super Erholung für meine strapazierten Füße und zum anderen ziemlich praktisch von der Handhabung. Wenn ich sie ausgezogen habe, stecke ich sie einfach schnell in die Taschen meiner Daunenjacke, wo ich sie auch schnell wieder rausholen kann. Wenn man im Rucksack jedes Mal nach seinen Schuhen sucht kann es leicht mal passieren, dass etwas herausfällt, z.B. ein Schuh, und am Wandfuß landet. Deshalb muss ich sagen ist es einfach super einen Sockensponsor zu haben, da die Socken doch leicht kaputt gehen, wenn man sie ohne Schuhe trägt ;-)
  20. Eine schöne fluffige Daunenjacke von Arc’teryx: Das klassische Accessoire eines jeden Kletterers, überall, zu jeder Zeit und einfach unverzichtbar.
  21. Tape, einen Nagelknipser und eine Nagelfeile: Das sind die kleinen Sachen, die man einfach braucht, wenn man den ganzen Tag draußen ist und der Fels seine Spuren an den Fingern hinterlässt.
  22. Sicherungsbrille: Diese Brille ist zum integralen Teil meiner Ausrüstung geworden. Mein Nacken ist ihr ziemlich dankbar
  23. Stirnlampe TIKKINA: Jedem von uns wird es schon mal passiert sein, dass es dunkel ist, wenn man die letzte Seillänge geklettert hat. Ohne eineStirnlampe wäre so man so gut wie blind. Deshalb sollte sich in jedem Rucksack eine Stirnlampe befinden.
  24. Messer SPATHA: Das Messer für alles! Um leckeren Schweizer Bergkäse zu schneiden, um Haare abzuschneiden, die sich beim Abseilen im Abseilgerät verfangen haben oder um das Seil abzuschneiden, wenn das Ende ausgefranst ist oder eben auch in einer Notsituation. Einfach essentiell!
  25. Chalk POWER CRUNCH: mein Chalklager!

 

Nina's pack © Sam Bié

Nina's pack © Sam Bié

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