Der Transport unserer Produkte als Schlüsselelement zur Verringerung unserer CO2
Neben unserem Ansatz für ein umweltschonendes Design, das zur Optimierung von Spitzenprodukten wie unserem neuen Sicherungsgerät NEOX® führte, hat Petzl ein zweites großes Projekt zur Reduzierung der CO2-Emissionen initiiert: die Optimierung der Warenflüsse, insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum. Dieses strategische Projekt zur Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsverpflichtungen wurde in mehrere Etappen gegliedert und wird sich über mehrere Jahre erstrecken. Die erste Phase, die gerade abgeschlossen wurde, erbrachte bereits ermutigende Ergebnisse und erlaubte es, den Grundstein für ein überarbeitetes und optimiertes weltweites Logistikschema zu legen.
26 August 2024
Logistikfluss-Mapping
Was versteckt sich hinter den Begriffen "Logistikfluss" oder "Logistikschema"?
Sie bezeichnen ganz einfach die Bestandsaufnahme jedes von Petzl benötigten Transports: die Beschaffung von Rohstoffen für unsere Fabriken, die Lagerung der Produkte und der Versand an unsere Händler und Händerlinnen. All dies haben unsere Logistikteams seit 2020 aufgelistet und kartografiert, indem sie alle Transportvolumina für und von Petzl lokalisieren und quantifizieren ließen. Damals ging es darum, eine Schätzung dieser Volumina zu erhalten, um sie in CO2-Emissionen umzurechnen, welche wir zur Erstellung unserer ersten CO2-Bilanz benötigten. Diese Bilanz zeigte, dass der Warentransport mit 25% der CO2-Bilanz des Unternehmens, sprich ungefähr 11.000 Tonnen CO2 pro Jahr, den zweitgrößten CO2-Emissionsposten ausmachte.
Erste Feststellung: Während der Transport der Materialien zu und zwischen unseren Produktionsstätten nur einen geringen Teil dieser 11.000 Tonnen ausmacht, fällt der Großteil der Ausstöße für den Transport von unseren Fabriken hin zu unseren Kunden und Kundinnen an. Um unsere Kunden und Kundinnen bestmöglich zufrieden zu stellen, müssen wir manchmal noch den Luftweg für ihre Belieferung wählen. Dies verursacht bedeutende Umweltkosten: Der Lufttransport macht bei weniger als 17 % der transportierten Menge über 80 % der CO2-Belastung dieser Lieferungen aus.
Zweite Feststellung: Die Analyse der verschiedenen Weltregionen zeigte schnell, dass der asiastisch-pazifische Raum großes Optimierungspotential in sich trug, da die dort gefertigten Produkte über unser Hauptlogistikzentrum in Frankreich geschickt werden mussten, um anschließend wieder an unsere Kunden und Kundinnen in Asien oder Ozeanien geliefert zu werden. Die Warenströme aus und zu dieser Zone machten 15% aller Logistikflüsse, sprich 1.700 Tonnen CO2-Äq., aus. Dieses unsinnige Hin- und Herschicken zu stoppen war ein erstes Projekt, das wir in Angriff nehmen wollten.
Ein umweltschonenderes Logistikmodell schaffen
Um diese Umweltauswirkung zu verringern ohne unsere Lieferfristen zu verschlechtern, haben wir unsere Lagerkapazitäten in Asien erweitert, um unsere vor Ort gefertigten Produkte in größerem Umfang dort lagern zu können und an unsere dort ansässigen Kunden und Kundinnen zu versenden. Diese mussten akzeptieren, dass sie vorübergehend zwei verschiedene Bestellungen aufgeben mussten, eine für europäische Produkte (Lieferung über den Luft- oder Seeweg) und eine für asiatische Produkte (ausschließliche Lieferung über den Seeweg). Eine Veränderung, die gut angenommen wurde, da sie zu einer beachtlichen Verringerung der CO2-Bilanz beider Parteien und gleichzeitig zur Verbesserung der Lieferzeiten führte. Die Einführung dieser neuen Arbeitsweise erforderte die Integration zweier Petzl-Mitarbeiter/innen, die unsere Präsenz an diesem asiatischen Logistikstandort verstärken.
Durch die Optimierung dieses Logistikflusses konnten wir unsere CO2-Emissionen um 20% verringern. Diese Verringerung könnte um 93% gesteigert werden, wenn wir ausschließlich den Seeweg wählen würden. Unsere nächste Herausforderung ist es, unsere Kunden und Kundinnen in diesen Prozess zu integrieren, um gemeinsam bessere Lösungen für alle Beteiligten zu finden und um Lufttransporte zu verringern.
Gilles Puleio, der Verantwortliche für die Umsetzung dieses Projekts, erinnert an den Willen von Petzl, voranzuschreiten: "Eine CO2-Steuer hätte uns wahrscheinlich in den nächsten Jahren zum Handeln veranlasst. Jetzt waren aber die Erstellung unserer gesamten CO2-Bilanz im Jahr 2020 und unsere ehrgeizigen Ziele zur Verringerung unserer CO2-Emissionen der eigentliche Auslöser für unser Handeln. Wir sind stolz darauf, dass wir diesen proaktiven Schritt unternommen haben ohne eine gesetzliche Vorschrift, die uns zum Handeln zwingt."
Verlagerung von Produktion, Lagerung und Versand
Zwei weitere Phasen sind vorgesehen. In den kommenden Monaten und Jahren werden wir den eingeschlagenen Weg fortsetzen, um die Umweltauswirkungen unserer Transporte weiter zu reduzieren: Indem wir in Europa gefertigte Produkte in Asien lagern, ermöglichen wir unseren Kunden und Kundinnen dieser Region, lokal einzukaufen dank eines einzigen Versorgungspunktes für alle Petzl-Produkte; außerdem möchten wir Fertigungsmöglichkeiten an jedem Standort in jeder geografischen Zone (Amerika, Asien, Nordeuropa, Südeuropa) entwickeln, um Produktion und Versand lokal anzusiedeln.
Die Umweltauswirkungen des Transports werden für jedes Produkt anhand der Lebenszyklusanalyse ermittelt.
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