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Das Herren-Expeditionsteam des SAC auf Baffin Island

Männer-Expeditionsteam feiert Erstbesteigungen und bezwingt auf Baffin Island die höchsten Granitwände der Welt.

12 Oktober 2019

Mehrseillängenrouten

Die vier Nachwuchs-Bergsteiger des SAC-Expeditionsteams haben auf Baffin Island, der grössten Insel des kanadisch-arktischen Archipels, im August fünf neue Routen eröffnet und zwei Gipfel erstbestiegen. Diese grossartigen Erfolge an den höchsten Felswänden der Welt bilden den Höhepunkt und gleichzeitig Abschluss ihrer dreijährigen Ausbildung.

Für Mathias Ulrich (22, La Tour-de-Peilz VD), Johannes Konrad (23, Bulle FR), Louis Jacques (24, Lausanne VD), Pierre Bétrisey (21, Grimisuat VS), Lead-Guide Denis Burdet und Teamarzt Sebastian Zurbriggen war das Dorf Pangnirtung der Ausgangspunkt ihres 30-tägigen Abenteuers. Mit knapp 1500 Einwohnern ist es die drittgrösste von insgesamt acht Siedlungen auf der kanadischen Baffininsel.

Nach ihrer Ankunft am 17. Juli schleppte das Team aus eigener Muskelkraft 500 kg Material während vier Tagen ins Basislager. Gigantische Granitwände von bis zu 800 m Höhe warteten darauf, von den jungen Bergsteigern erobert zu werden. Das nötige Rüstzeug holten sie sich während der zweieineinhalbjährigen Ausbildung des SAC, bei der sie vor allem von Bergführer und Lead-Guide Denis Burdet in allen Spielarten des Bergsteigens ausgebildet worden waren.

Die grössten Granitwände der Welt bezwungen

Mit der Eröffnung von fünf neuen Kletterrouten und der Erstbesteigung von zwei Gipfeln feierte das Team grosse Erfolge. «Vigier Béton», «Aya Pagula», «Numerus total clausus», «Game of Drone» und «Rien à déclarer» heissen die fünf Routen. Für die erfolgreiche Erschliessung bezwangen die Jungs zwischen 400 und 800 m hohe Wände. Die Schwierigkeitsgrade bewegten sich zwischen 7a und A4.

Jede Route zeichnete sich durch ihren eigenen Charakter aus und wurde in unterschiedlichen Kletterstilen begangen. Die Palette reichte von Artifklettern (Form des Kletterns, bei der technische Hilfsmittel wie Haken nicht nur zur Sicherung, sondern auch zur Fortbewegung verwendet werden) bis zu Freiklettern (Klettern nur mit Hilfe von natürlichen Griffen und Tritten. Seil und Haken dienen nur der Absturzsicherung).

Die Route «Vigier Béton» führte auf den Gipfel, den das Team zu Ehren ihres fünften Teammitglieds «Willen’s Peak» tauften. Fabio Willen, der fünfte Nachwuchsbergsteiger, konnte aufgrund einer Sportverletzung nicht an der Abschlussexpedition teilnehmen. Der zweite Gipfel, der via die Route «Rien à déclarer» erreicht wurde, nannten sie «Valkyrie Peak».

Nach einer unfallfreien Expedition landete das ganze Team am 21. August wieder in Zürich.
«Wir sind aufgebrochen, um nach Abenteuern zu suchen, Erstbegehungen zu machen und um unser erworbenes Wissen anzuwenden. All diese Erwartungen an die Expedition wurden um ein Vielfaches übertroffen», resümierte Johannes Konrad stellvertretend für alle.

«Wir haben die Reise als Team angetreten und sind als beste Freunde zurückgekommen. Niemand hätte sich erdenken können, dass die Expedition ein solcher Erfolg werden würde.»
Johannes Konrad - SAC-Expeditionsteam 2017-2019

© SAC / CAS

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