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Wiederverwertung von Seilabfällen: die Abfallwirtschaft überdenken

Im Jahr 2024 konnten wir einen weiteren Meilenstein in unserem Umweltansatz erreichen, indem wir über 21 Tonnen Seilreste aus unserer Produktion wiederverwerteten. Ein Projekt, das die Abfallwirtschaft neu überdenkt und von einem engagierten Team geleitet wird. Manon de Gaulejac, Projektleiterin für Umwelt und Öko-Innovation, Marlène Dechenaud, Koordinatorin für verantwortungsbewusste Beschaffung, und Tiphaine Gagneux, Verantwortliche für Öko-Design, berichten über das Programm, das sie gemeinsam ins Leben gerufen haben.

21 Mai 2025

Eine innovative Methode zur Vermeidung der Verbrennung

Die Idee, Seilreste zu recyceln, entstand in einem Kontext, in dem die Entsorgung von Industrieabfällen zu einer Schlüsselherausforderung für Unternehmen mit CSR-Zielen wurde. „Meine Hauptaufgabe bei Petzl ist die Bewertung der Umweltauswirkungen, insbesondere durch die Kohlenstoffbilanz (auf Konzernebene) und die Lebenszyklusanalysen (auf Produktebene). Das Abfallmanagement an unseren drei französischen Produktionsstandorten gehört ebenfalls dazu“, erklärte Manon.

Die Wiederverwertung von Seilabfällen integriert eine Partnerschaft in Italien, die Polyamid und Polyester nach einem speziellen Verfahren sortiert und wiederverwertet. Unser Partner verfügt über eine Technologie, die nicht nur die Materialien identifiziert, aus denen die Seile bestehen, sondern auch das Innere von dem Mantel der Seile trennt, sollten diese aus unterschiedlichen Materialien bestehen: „Der Polyamidanteil geht zurück in die Kunststoffindustrie, um daraus recyceltes Nylon herzustellen, während das Polyester in Italien für die Füllung von Kissen und Sofas verwendet wird“, fährt Manon fort. So wir die Verbrennung dieser Materialien vermieden und der CO2-Fußabdruck der Produktion reduziert.

Strenge Sortierlogistik

Die Frage der Abfalltrennung kristallisierte sich schnell als eine wichtige Herausforderung heraus. „Es muss sichergestellt werden, dass die Materialien in den richtigen Abfalleimern landen. Nicht alle Reste können in den Recyclingprozess einbezogen werden, insbesondere die Seile aus 100 % Polyester, die von unserem Entsorgungsdienstleister in Frankreich verarbeitet werden“, sagte Manon. Die Wirksamkeit hängt auch von der Sensibilisierung der Teams innerhalb des Unternehmens ab. „Die Produktionslinien mussten angepasst werden, statt nur einem gibt es mittlerweile 3 Sortierbehälter. Aber es ist eine allmähliche Kompetenzsteigerung zu beobachten, vor allem dank einer konstanten pädagogischen Arbeit und einer transparenten Kommunikation mit unseren Dienstleistern“, fügt sie hinzu.

Eine Erweiterung des Modells

Petzl strebt das ehrgeizige Ziel an, bis 2025 80 % seiner Abfälle durch Recycling oder Wiederverwendung wiederzuverwerten. Könnte die Initiative zur Wiederverwertung von Seilen auch auf andere Abfälle ausgeweitet werden? „Man braucht erstens eine Mindesttonnage von einer Tonne pro Jahr, damit es rentabel ist, und zweitens muss man in der Lage sein, die Materialtrennung an der Quelle effizient zu organisieren“, sagte Marlène. Es werden bereits Überlegungen angestellt, z. B. für Doufflines, Schutzschaumstoffe, die zum Transport von Helmkalotten verwendet werden. „Wir werfen jedes Jahr mehr als 6 Tonnen weg. Wir werden eine Reduzierung auf die Hälfte testen, indem wir ihre Verwendung einschränken“. Eine weitere Herausforderung ist die Recyclingfähigkeit von Etikettenmaterial aus Silikonpapier (Pergamin), das lokal gesammelt und wiederverwertet werden könnte.
Manon betont die Notwendigkeit eines pragmatischen Ansatzes: „Man kann nicht alles wiederverwerten. Es gilt, das richtige Gleichgewicht zwischen Umweltauswirkungen, technischer Machbarkeit und wirtschaftlichen Zwängen zu finden.“

Weiter gehen

Petzl denkt auch darüber nach, einen Schritt weiter zu gehen und die gebrauchten Seile seiner Kunden zu sammeln. „Die Idee wäre, diese Sammlung zu zentralisieren, bevor die Seile dem Recyclingweg zugeführt werden. Das bedeutet aber, dass man innerhalb eines strengen Regelwerks für den Transport und die Entsorgung von Abfällen navigieren muss“, betonte Tiphaine.
Manon stellt sich bereits den nächsten Schritt vor: den Moment, an dem keine Seilabfälle mehr anfallen, „indem wir die Längen der produzierten Referenzen an den verbleibenden Bestand anpassen".

 

 

Ein weiterer Artikel zu diesem Thema : Wiederverwerten – der Schlüssel zu weniger Abfall

 

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