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Ein nicht alltäglicher Keller

Unter den täglichen Aufgaben der Anwender gibt es hin und wieder eine, die durch ihre Originalität hervorsticht. Eine davon, ausgeführt von der Firma Besson Michel, wollen wir hier vorstellen: das Ausheben eines Kellers für ein Weinlager. Natürlich war Petzl mit von der Partie, um das Arbeitsteam, das diese nicht alltägliche Arbeit vollbracht hat, mit Licht zu versorgen!

29 April 2019

Explosionsfähige Atmosphäre

In welchem Bereich ist die Firma Besson Michel tätig, welche Art von Arbeiten führt sie aus? 

Unser 1984 gegründetes Unternehmen ist auf den Einsatz von Sprengstoffen in schwierigen Umgebungen spezialisiert. Anfangs führten wir Sprengarbeiten für Erdbauunternehmen in problematischen Bereichen (Stadtgebiete, in der Nähe von Gebäuden, Brücken, Gasleitungen usw.) sowie Abbrucharbeiten in bebauten Gebieten (Wasserturm, Schacht, Staudamm, Brücke usw.) durch.

Dann gingen wir auf Anfrage der Betreiber von Wasserkraftwerken und Schauhöhlen dazu über, auch Sprengungen für Druckleitungen und Zugangstunnel für Höhlen durchzuführen. Diese Arbeiten erfordern ein hohes Maß an Präzision, denn wir dürfen auf keinen Fall das Risiko eingehen, den Standort durch unsachgemäße Sprengungen zu zerstören.

Wie setzen sich Ihre Arbeitsteams zusammen, welche Ausbildung und welche Kompetenzen haben sie?

Unser Unternehmen besteht aus einem kleinen Team von zwei bis drei Personen, die auf Sprengungen und das Fahren von Minenfahrzeugen (Bohrer, Radlader, Hydraulik-Bagger) spezialisiert sind. Für große Einsätze arbeiten wir seit vielen Jahren mit sieben weiteren Personen zusammen. Es handelt sich um Freiberufler oder Zeitarbeitskräfte, die auf Bohr- und Erdarbeiten spezialisiert sind. Sie alle verfügen über umfangreiche Kompetenzen in Bezug auf Sprengverfahren, Bohrungen oder das Fahren von Baumaschinen. Sie erwerben ihre Fachkenntnisse während der Arbeitseinsätze, wobei die Ausbildung durch den Firmenchef gewährleistet wird.

Das Ausheben dieses Kellers war für Sie sicherlich ein ausgefallener und ungewöhnlicher Auftrag.  Welche Anforderungen waren mit diesen Arbeiten verbunden?

Die Aufgabe bestand darin, einen Haupttunnel mit einem Querschnitt von 2,5 Metern und Öffnungen in den Wänden zu bauen, um einen unterirdischen Keller zu schaffen. Da unser Kunde uns um Stillschweigen bezüglich dieses Vorhabens gebeten hat, können wir den Ort natürlich nicht preisgeben, nur so viel, es geht um einen „Grand Cru“!

 

 

Es war in der Tat ein Auftrag der besonderen Art, bei dem wir keinen Sprengstoff einsetzen konnten, weil der Fels dort für das Ausbrechen mit Sprengstoff zu weich ist. Aber wir wollten diese Herausforderung unbedingt annehmen! Es war das zweite Mal in der Geschichte des Unternehmens, dass wir eine mechanische Methode einsetzten. Wir haben die Arbeiten mit einer auf einen funkgesteuerten Roboter montierten Fräse und einer Schrämmaschine durchgeführt. Für die Bedienung dieser Maschinen wurden drei Arbeitskräfte ausgebildet. Eine gewisse Würze erhielt das Ganze noch durch die Kieselgurablagerungen im Fels. So waren wir gezwungen, die Maschinenbediener auf dem Roboter zum Schutz ihrer Lungen mit Atemschutzmasken zu versorgen.

Welche Art von Beleuchtung benötigen Sie bei Ihrer Arbeit, insbesondere unter der Erde? 

Bei allen Tunnelarbeiten installieren wir eine Baustellenbeleuchtung, für die wir seit einigen Jahren LED-Scheinwerfer (als Ersatz für die empfindlichen, stromfressenden Halogenscheinwerfer) verwenden. Und für ihre persönliche Sicherheit tragen alle Mitarbeiter einen Helm mit einer Lampe (früher ging es nur darum, den Tunnel für den Fall eines Ausfalls der Hauptbeleuchtung verlassen zu können). Ich erinnere mich noch an unsere erste Baustelle unter der Erde im Jahr 1985: Wir hatten gebrauchte, früher von Minenarbeitern benutzte Lampen gekauft, deren Akkus in einem speziellen Gürtel transportiert wurden. Das Ganze war ziemlich schwer, brauchte Platz und die Leuchtdauer war begrenzt.

Danach haben wir uns die ersten Petzl-Stirnlampen für Speläologen angeschafft, die mit einer 4,5 V Batterie betrieben wurden. Am Einsatzort war ein entsprechender Vorrat an Batterien und kleinen Glühbirnen, die hin und wieder durchbrannten, erforderlich. Dennoch bedeuteten diese Lampen einen beachtlichen Fortschritt für unsere Mitarbeiter.

Wie helfen Ihnen die Petzl-Stirnlampen heute bei der Ausführung Ihrer Aufträge?

Heute haben wir akkubetriebene LED-Stirnlampen von Petzl, die vier wesentliche Vorteile bieten:

  • Sie haben eine hohe Leuchtkraft, so dass wir bei der Hauptbeleuchtung sparen können, denn mit dem breiten Lichtkegel der Stirnlampen können wir unseren in unmittelbarer Nähe befindlichen Arbeitsplatz (in bis zu drei Meter Entfernung) sehr gut sehen. Außerdem können wir uns im Tunnel bewegen und sehen, wo wir hintreten, was ein wichtiger Sicherheitsfaktor für die Mitarbeiter ist.
  • Sie werden mit einem Akku betrieben, dessen Laufzeit für die Arbeitszeit von acht Stunden entsprechend der verwendeten Leuchtkraft mehr als ausreichend ist. Wir haben für jede Lampe zwei Akkus, so dass immer einer geladen ist. Allerdings haben wir festgestellt, dass der zweite Akku bei entsprechender Organisation (systematisches Aufladen am Ende der Arbeitszeit) eher ein Komfortfaktor als eine Notwendigkeit ist.
  • Ein wesentlicher Vorteil der Stirnlampen von Petzl ist der große Drehschalter zum Ein-/Ausschalten und Einstellen der Lampe, der sich auch mit Handschuhen gut betätigen lässt, ein bei unseren Arbeitseinsätzen unverzichtbares Detail.
  • Sie sind robust! Auch wenn unsere Mitarbeiter generell sorgsam mit dem Material umgehen, kann es passieren, dass ein mit einer Lampe ausgestatteter Helm aus zwei Meter Höhe auf den Boden fällt und die Lampe darf dabei keinen Schaden nehmen. Auch die Dichtigkeit wird auf die Probe gestellt. Sie ist in den Tunneln aufgrund des Wasserzuflusses geologischen Ursprungs und des Einsatzes von Druckwasser, beispielsweise beim Bohren, ein weiterer Vorteil der Petzl-Stirnlampen.

Beim Ausheben dieses Kellers haben wir auch die FACE2FACE-Funktion der DUO-Stirnlampen entdeckt, die verhindert, dass die Benutzer der Stirnlampen sich gegenseitig blenden. Es war ein Aha-Erlebnis. Wir sind von dem hierdurch gebotenen außergewöhnlichen Sichtkomfort begeistert, vor allem, wenn der Teamleiter einem Mitarbeiter ein Dokument erklären oder einen Auszubildenden einweisen muss.

 

Beleuchtung in explosionsgefährdeten Bereichen

Wenn in einer Arbeitsumgebung ein Explosionsrisiko identifiziert wird, werden die Gefahrenbereiche entsprechend der Häufigkeit des auftretenden Risikos und der Art des Brennstoffes (Gas oder Staub) in Risikozonen eingestuft. Alle in diesen Zonen eingesetzten Betriebsmittel (z.B. Lampen) müssen die hierfür geltenden Vorschriften erfüllen.

Die europäische Einteilung der explosionsgefährdeten Bereiche in sechs Zonen (Zonen 0, 1 und 2 für Gasatmosphären und Zonen 20, 21 und 22 für Staubatmosphären) ist zwar bekannt, aber es kann nicht schaden, sie nochmals im Detail zu erläutern. Die Atmosphäre in Zone 0 oder 20 gestattet aufgrund ihrer Sättigung mit gewissen Gas- und/oder Staubarten die Anwesenheit von Personen nicht und muss vor jedem Betreten gelüftet werden. Wenn diese Sättigung auf die Risikostufe der Zonen 1, 21, 2 oder 22 gesunken ist, wird das Arbeiten in diesem Bereich, natürlich mit hierfür geeigneten Geräten (z.B. die von Petzl angebotenen Stirnlampen DUO und PIXA), möglich.

Mehr noch als die Zone, welche die Wahrscheinlichkeit des Risikos angibt, muss der Anwender, der sich in diesen Bereichen bewegt, die hier auftretenden Gas- und Staubarten kennen und wissen, ob seine Stirnlampe dem damit verbundenen Risiko entspricht. Die Kennzeichnung des Produkts gibt Auskunft über die Zonen, Gase und Stäube, für die das Produkt geeignet ist: Diese Informationen sind für die Wahl der Stirnlampe ausschlaggebend.