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Was packt Fabian Buhl in seinen Rucksack?

Der gebürtige Süddeutsche Fabian Buhl ist ein echter Allround-Kletterer. Bekannt geworden ist er durch seine Leistungen beim Bouldern, aber nachdem er sich innerhalb von sechs Monaten zwei Knöchelbrüche zugezogen hatte, meinte sein Arzt, er könne zwar laufen, aber das Abspringen von einem Boulder solle er sich fortan aus dem Kopf schlagen. Also beschloss er das Klettern an Klemmkeilen zu lernen und schaffte es, die Prinzip Hoffnung (8b/8b+) in Vorarlberg (Österreich) zu begehen. Seither hat Fabian nicht mehr mit dem Klettern aufgehört. Während er wieder mit dem Bouldern begann, meisterte er ebenfalls mehrere alpine Routen in den Alpen und in Pakistan, kletterte Bigwalls Free Solo, sehr schwierige Routen an Klemmkeilen, übte sich im Eis- und Mixedklettern. Heute zeigt Fabian uns, was er in seinen Rucksack packt, wenn er im Frühjahr zum Bergsteigen aufbricht mit dem Ziel schnell voranzukommen, aber ohne auf die wesentliche Mindestausrüstung zu verzichten.

28 Februar 2019

Bergsteigen

„Ich liebe die Ausrüstung! Deshalb teste ich gerne die Prototypen von Petzl und sage meine Meinung zu den Produkten. Es gefällt mir, kleine Details zu verbessern, um die Perfektion anzustreben. Hier sind die Dinge, die ich für eine Route, die nicht extrem schwierig ist, aber dennoch ein Minimum an Ausrüstung erfordert, in den Rucksack packe. Das Bergsteigen im Frühling ist eine Herausforderung der besonderen Art, denn auch eine im Schwierigkeitsgrad als relativ einfach eingestufte Route kann mit interessanten Schwierigkeiten aufwarten. Ich setze auf eine effiziente Ausrüstung, damit der Rucksack nicht zu schwer wird. Der Vorbereitung des Rucksacks kommt beim schnellen und leichten Bergsteigen eine große Bedeutung zu. Du musst deine Ausrüstung kennen und ihr vertrauen, um nur das Nötigste mitzunehmen. Du musst sicher sein, die meisten erdenklichen Situationen meistern zu können. Der Inhalt des Rucksacks, den ich hier beschreibe, ermöglicht es mir, eine Vielzahl unterschiedlicher Routen zu klettern. Mit dieser Ausrüstung kann ich, ausgenommen in extrem technischen Geländekonfigurationen, die meisten Situationen bewältigen."

Der Rucksack von Fabian Buhl und sein Inhalt:

  1. VOLTA GUIDE-Seil 9,0 mm in 60 m Länge: Ich mag dieses Seil, es bietet einen optimalen Kompromiss zwischen Gewicht und Sicherheit. Ich benutze es häufig im Einzelstrang. Durch seine Veredelung bleibt das VOLTA-Seil auch im Frühlingsschnee leicht. Ich liebe sein gutes Handling und das geringe Gewicht.
     
  2. Drei LASER SPEED LIGHT-Eisschrauben, zwei kurze und eine lange, um nötigenfalls eine Eisuhr anzufertigen.
     
  3. IRVIS HYBRID-Steigeisen: Ein Paar Steigeisen ist absolut unverzichtbar, denn schon ein bisschen Schnee oder Eis kann dir den Tag verderben, wenn du sie nicht dabei hast. Die IRVIS HYBRID-Steigeisen sind zuverlässig und für viele Geländekonfigurationen und Schwierigkeiten geeignet. Sie sind immer in meinem Rucksack, ohne sein Gewicht wesentlich zu erhöhen.
     
  4. SIROCCO-Helm: Ein Helm ist unverzichtbar, vor allem in einfachen Geländekonfigurationen im Frühjahr, wenn der Schnee schmilzt und das Steinschlagrisiko zunimmt. Der SIROCCO ist dermaßen leicht, dass man ihn beim Tragen kaum spürt. Es kommt vor, dass ich nach einem Klettertag in mein Auto steige und feststelle, dass ich ihn noch immer auf dem Kopf habe! Das ist der Moment, in dem du dir sagst, dass der Helm wirklich bequem ist…
     
  5. GULLY-Eispickel: Den GULLY-Eispickel finde ich innovativ: Er ist klein, leicht und mit einer in jedem Eis extrem effizienten technischen Haue ausgestattet. Er reicht vollkommen für die meisten alpinen Mixedrouten, für eine Mixedlänge oder zum Säubern eines Risses, um einen Klemmkeil zu setzen.
     
  6. MULTIHOOK-Haken: Den leichten, vielseitigen Haken benutze ich zum Entleeren einer Eisschraube und zum Anfertigen einer Eisuhr mit einem Stück Reepschnur oder Seil.
     
  7. Zwei PUR`ANNEAU-Schlingen 60 cm und eine PUR`ANNEAU 120 cm: Die PUR’ANNEAU-Schlingen sind perfekt, um eine Sicherung um einen Felsblock zu platzieren oder um in einer Länge die Seilreibung zu reduzieren. In einer langen, einfachen Länge stellt die Seilreibung oftmals ein Problem dar. 
     
  8. Ein REVERSO-Sicherungs- und Abseilgerät und drei Sm’D-Karabiner: Damit kann ich mich am Standplatz einhängen und meinen Seilpartner sichern. Das REVERSO ist ein leichtes Sicherungs- und Abseilgerät, das immer in meinem Rucksack ist. Die drei ultraleichten Karabiner mit automatischem Verriegelungssystem reichen mir vollkommen und sie sind einfach in der Handhabung.
     
  9. Sieben ANGE FINESSE-Express-Sets: Dieses Express-Set ist ultraleicht und sehr einfach in der Handhabung. In der Regel habe ich drei kurze und zwei lange dabei.
     
  10. SITTA-Gurt: Der ultraleichte, komfortable Gurt hat alles, was nötig ist. Ich benutze ihn gerne bei praktisch allen Touren. Die vier Materialschlaufen erleichtern das Sortieren der Ausrüstung. Außerdem hänge ich fast immer einen CARITOOL an den Gurt.
     
  11. Eine TIBLOC-Seilklemme: Eine TIBLOC packe ich immer in den Rucksack. Sie kann  bei Rettungsvorgängen und zum Einrichten eines Flaschenzugs sehr nützlich sein. Sie ist ultraleicht und vielseitig einsetzbar.
     
  12. Ein Satz Klemmkeile: Ich habe immer eine kleine Auswahl an Klemmkeilen dabei, denn sie sind leicht und vielseitig einsetzbar. Außerdem kommt damit das Einrichten einer Abseilstelle nicht teuer.
     
  13. Drei Totem-Klemmgeräte: Klemmgeräte ermöglichen das schnelle Einrichten eines Standplatzes oder einer Sicherung, und die Totem sind perfekt für sich aufweitende Risse. Ich bevorzuge diese Klemmgeräte für alle Routen im Kalkfels. Meistens nehme ich schwarze (0,5), gelbe (0,8) und grüne (1,25), um eine Auswahl verschiedener Größen zu haben, ohne das Gewicht meiner Ausrüstung nennenswert zu erhöhen.
     
  14. La Sportiva G5-Bergschuhe: Meine Lieblingsschuhe für praktisch alle alpinen Unternehmungen. Sie sind leicht und bequem und ich fühle mich sicher, wenn ich sie an den Füßen habe. Im Frühjahr, wenn der Schnee sehr nass ist, ziehe ich gerne einen Schuh an, der so lange wie möglich dem Wasser stand- und meine Füße trocken hält. In weniger technischen Geländekonfigurationen trage ich manchmal auch einen leichteren Schuh, wie z.B. den GTX TOP.
     
  15. Tycan Pro-Sonnenbrille von Adidas: Ich habe immer eine gute Sonnenbrille dabei, um meine Augen vor den UV-Strahlen in den Bergen zu schützen, vor allem im Frühjahr, wenn der Schnee das Licht noch stärker reflektiert.
     
  16. Eine Adidas Agravic 3-Lagen-Jacke: Ich habe immer eine leichte, wasserdichte und atmungsaktive Jacke dabei. Sie ist sehr nützlich, wenn du von schlechtem Wetter überrascht wirst.
     
  17. Ein Paar Handschuhe
     
  18. Eine Adidas Skyrun-Hose: Im Frühjahr ziehe ich eine Softshell-Hose vor, sie ist beim Gehen und Klettern bequemer als eine wasserdichte Hose.
     
  19. Ein Deuter Rock’n’Roll-Rucksack: Ich habe eine Vorliebe für leichte, einfache Rucksäcke. Wenn du deinen Rucksack richtig vorbereitest, brauchst du nicht viel Schaumstoff, der das Gewicht nur unnötig erhöht. Ich mag lieber schmale Rucksäcke ohne viele Schlaufen oder Befestigungssysteme, um zu vermeiden, dass ich in Kaminen oder anderen Engstellen stecken bleibe. Beim Klettern hat ein schmaler Rucksack außerdem den Vorteil, dass die Materialschlaufen am Gurt gut zu erreichen sind.
     
  20. Käse: Ich mag keine Energieriegel, aber ich esse liebend gerne Käse und Schinkenspeck ;-) 
     
  21. Eine Platypus-Trinkflasche von 1 l gefüllt mit Lyo Drinks: Trinken ist wichtig, um die Performance zu steigern und Krämpfe zu vermeiden. Das neue Rezept Lyo Formula ist zu 100 % natürlich und versorgt den Körper mit der notwendigen Energie. Die Flasche ist kompakt und leicht verstaubar.
     
  22. Climb On Lippenbalsam: Ich schütze meine Lippen immer mit Climb On Balsam in Lebensmittelqualität. Ich hasse es, wenn meine Lippen trocken sind, denn dann sind sie am nächsten Tag immer aufgesprungen.
     
  23. Ein Sony RX 100 IV Fotoapparat: Ich begeistere mich fürs Fotografieren ebenso wie fürs Klettern und an einem herrlichen Tag in den Bergen wunderschöne Fotos zu schießen macht mir wirklich Spaß.
     
  24. Eine ACTIK-Stirnlampe: Ich habe immer eine Stirnlampe im Rucksack, wenn ich vor Tagesanbruch (oder sogar mitten in der Nacht) aufbreche oder wenn ich mehr Zeit als vorgesehen in der Route verbringe und die Dunkelheit hereinbricht. Diese Stirnlampe ist ein perfekter Kompromiss zwischen Leuchtkraft und Gewichtsersparnis. 

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