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Was hat Anthony Lamiche in seinem Rucksack?

Der Bergführer, Kletterer und Steilwandskifahrer Anthony Lamiche beschreibt sein Leben als eine „fortwährende Suche nach körperlichem und geistigem Wohlgefühl in der Natur und mit begeisterten Menschen“. Da er stets den Drang nach Freiheit und frischer Luft verspürt, lässt sich „Tonys“ Lebensglück in 3 Worten zusammenfassen: Klettern, Ski fahren und essen. Heute zeigt uns der Ausnahmeathlet was er alles in seinen Rucksack packt, wenn er eine Steilwandabfahrt plant.

16 Dezember 2016

Skitouren

Lamiche

Beim Steilwandskifahren muss man sich unbedingt präzise vorbereiten, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Und mit Vorbereitung ist auch das Packen des Rucksacks gemeint. Hier erfährst du, wie Tony seinen Rucksack organisiert:

"Ich nehme…

  1. Ski mit 95 Millimeter unter der Bindung: Diese Breite ist für fast alle Bedingungen geeignet. Bei Powderalarm, bei dem schnelles Fahren möglich ist, nehme ich 114 Millimeter Mittelbreite.
  2. Ein Paar Skistiefel.
  3. Steigfelle aus Mohair: Da ich nicht schnell aufsteige, ziehe ich generell eine gute Steigfähigkeit den Gleiteigenschaften vor. 
  4. Harscheisen: Bei eisigen Verhältnissen, aber manchmal auch im Pulverschnee, wenn man wieder zurück rutscht (mit ihnen bin ich sofort mit 5 Herzschlägen weniger unterwegs).
  5. Verstellbare Skistöcke aus Carbon: Wichtig, um jederzeit die richtige Länge zu haben.
  6. LVS-Gerät + Reservebatterien
  7. Eine stabile Lawinenschaufel für harten Schnee. Da kann man über das Gewicht hinwegsehen. Damit kann ich auch einen Behelfsschlitten improvisieren!
  8. Eine Alu-Lawinensonde, 2,40m lang: Sie sollte stabil und einfach zu montieren sein.
  9. Eine Sonnenbrille Kategorie 4: Ich komme nicht gerne mit roten Augen nach Hause.
  10. Eine Skibrille: Außerdem nehme ich Ersatzgläser mit, denn wenn ich im Pulverschnee stürze, muss ich sie möglicherweise auswechseln: zwei Austauschgläser (Kategorie 1 und 4) + ein selbsttönendes Salomon X-view Ersatzglas.
  11. Einen Helm zum Skifahren und Bergsteigen, denn es ist offensichtlich, dass ich beides mache.
  12. Zwei SUM’TEC-Eispickel: Vor allem um im steileren Gelände klettern zu können, aber manchmal auch um zur Not einen Haken schlagen zu können. Und das bei einem anständigen Gewicht der Pickel.
  13. Einen ALTITUDE-Gurt: Er kann über der Kleidung getragen und mit den Füßen am Boden angelegt werden. Außerdem ist er an den Beinen mit Eisschraubenhaltern versehen.
  14. LEOPARD- oder DARTWIN-Steigeisen, je nach Schwierigkeit der Tour. Die LEOPARD-Steigeisen habe ich jeden Tag im Rucksack. Aber zum Klettern in steilen Eiswänden nehme ich technischere Steigeisen wie z.B. die  DARTWIN.
  15. LASER SPEED LIGHT-Eisschrauben: leicht und effizient.
  16. Ein 60m-Dynamikseil: Für alle Touren, bei denen ich möglicherweise klettern muss, um mein Ziel zu erreichen. Oder falls ich bei der Abfahrt umkehren und wieder aufsteigen muss.   
  17. Ein RAD SYSTEM: Dieses benutze ich in der Regel zum Anseilen auf dem Gletscher und zum Abseilen. Das schöne ist, dass es in seinem Packsack stets einsatzbereit ist. (Wenn das Seil im Rucksack verstaut ist, laufe ich Gefahr, es aus Bequemlichkeit zu spät herauszuholen.)
  18. Drei ATTACHE-Karabiner, eine TIBLOC-Seilklemme, eine MICRO TRAXION-Umlenkrolle mit Rücklaufsperre. Mit diesem Set kann ich alle notwendigen Vorgänge ausführen, um mich aus einer kritischen Situation zu retten.
  19. Drei oder vier FIN’ANNEAU 120er-Bandschlingen.
  20. Eine CONNECT ADJUST Selbstsicherung: Die kann ich immer auf die richtige Länge einstellen.
  21. Eine Expressschlinge mit integriertem NITRO Falldämpfer für zweifelhafte Sicherungspunkte.
  22. Multitool: Falls ich mal eine Schraube nachziehen oder eine Einstellung ändern möchte.
  23. Zusätzliche Reepschnüre und Schlingen: Ich fädel praktisch alle Standplätze neu und benötige deshalb Material, das ich opfern kann.
  24. Einen 35 Liter Rucksack: Das ist mein Rucksack für alle Tage mit all den kleinen technischen Details, die ich brauche, um gut gerüstet zu sein.
  25. Einen Lawinenrucksack: Zum Freeriden, bei dem die Lawinengefahr die größte Sorge darstellt.
  26. Mehrere Handschuhe
  27. Eine Daunenjacke zum Überziehen bei Wartezeiten.
  28. Skitourenjacke und -hose: Mit Taschen, da wo sie hingehören und einer guten Bewegungsfreiheit.
  29. Sonnencreme Schutzfaktor 50. Ich habe eine große Nase, die geschützt werden muss.
  30. Eine Sam Splint-Notfallschiene unten im Rucksack zum Ruhigstellen einer Fraktur oder einer Verstauchung… Ich habe sie noch nie gebraucht, aber sie ist schon viel herumgekommen!
  31. Eine TIKKA XP-Stirnlampe für alle Fälle, denn ich breche nicht gerne früh auf und komme daher oft spät zurück.
  32. Einen 500 ml Soft Flask-Trinkbehälter. Es ist das Minimum, das ich mitnehme und dazu oftmals noch eine kleine 500 ml Thermosflasche.
  33. Einen Stabilisator und eine GOPRO, um das, was wir machen, mit anderen zu teilen. Ich habe 20 Jahre lang tolle Touren gemacht, ohne auch nur einen einzigen Film oder ein Foto zu machen.


+ Ein PRO-Funkgerät: Es ist wichtig, Hilfe rufen zu können, ganz besonders wenn man Profi-Sportler ist. Ich habe es oft benutzt, um anderen Bergsteigern zu helfen.

+ Eine Reiseapotheke: ebenfalls unverzichtbar im Falle eines Problems“

Im Ski-, Schuh- und Rucksackbereich wird Tony von Salomon unterstützt.

 

Lamiche/Daviet

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