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Ein Leben auf Skiern - Begegnung mit Vivian Bruchez

Der Extremskifahrer Vivian Bruchez lebt in Chamonix, wo er auch seine Wurzeln hat. Er geht seiner Leidenschaft an den steilsten Hängen des Mont-Blanc-Massivs nach. Am liebsten teilt er das Vergnügen mit seinen Freunden, aber auch beruflich ist er als Bergführer und Ausbilder in den Bergen auf Skiern unterwegs. Er hat uns noch mehr über sich verraten:

8 März 2023

Skitouren

Vivian Bruchez

Ich bin in Chamonix geboren und aufgewachsen und stand schon mit drei Jahren auf Skiern. Die steilen Gipfel rundherum haben mich als Skifahrer geprägt. Meine Eltern, meine Schwester und mein Bruder sind alle Skilehrer. Skifahren hat in meinem Leben immer eine große Rolle gespielt, mit vier bin ich zum ersten Mal die Piste von Grands Montets heruntergefahren.

Ich habe intensiv Alpinski-, Skicross- und Freeride-Wettkämpfe bestritten, fühlte mich aber bald zum Steilwandfahren hingezogen. Für mich ist das die perfekte Kombination aus Skifahren und Bergsteigen. Als ich die Tourenliste zusammenstellte, die für die Zulassung zur Bergführerausbildung erforderlich war, wäre ich die steilen Aufstiegshänge am liebsten gleich mit Skiern abgefahren. Mit 19 fuhr ich allein durch die Nordwand der Aiguille du Midi, über die Mallory-Porter-Route. Dabei fühlte ich mich am richtigen Platz, ganz in meinem Element. Es ergab sich also ganz von selbst, dass ich beim Steilwandfahren blieb.

Vivian Bruchez

Parallel dazu betreute ich als Skilehrer den Sportclub von Argentière. Es bereitete mir viel Freude, jungen Talenten aus der Region etwas beizubringen und ihre Fortschritte mitzuverfolgen. Zur gleichen Zeit trat ich der „Compagnie des Guides de Chamonix“ bei, einer Vereinigung lokaler Bergführer. Nachdem ich mit meinen Freunden die großen Klassiker des Mont-Blanc-Massivs durch hatte, wollte ich selber neue Routen erstbefahren. Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten aus der Bergszene wie Kilian Jornet haben mich kreativ gemacht.

„Folge deinem eigenen Weg, um dein eigenes Leben zu leben“

Ich bin viel mit Snowboardern Ski gefahren, z. B. mit Jonathan Charlet, der den Spitznamen „Douds“ trägt. Seine Sicht der Berge hat mich geprägt. An der Seite von Pierre Tardivel konnte ich meine Leidenschaft in meinem ersten Film „Downside Up“ unter der Regie von Sébastien Montaz-Rosset verewigen.

Vivian Bruchez

2018 fuhr ich mit Paul Bonhomme den Nant-Blanc an der Aiguille Verte ab und überquerte dann mit Mathéo Jacquemoud das Mont-Blanc-Massiv über steile Hänge, festgehalten in meinem zweiten Film „Between the lines“, produziert von Yucca Films. Seit 2018 bin ich an der Ecole National de Ski et d'Alpinisme (ENSA) tätig, wo ich meine Kollegen bei Tiefschnee-Lehrgängen während der Skilehrerausbildung unterstütze. 2019 hat uns die französische Tageszeitung „L'Équipe“ freie Hand bei einem Extremski-Projekt an sechs symbolträchtigen Gipfeln der Alpen gelassen – wir haben unsere Abenteuer auf der Video-Plattform der Zeitung „Printemps suspendu“ (Ein Frühjahr im Steilhang) veröffentlicht. Im Jahr 2021 beschloss ich, das Obergabelhorn, den „Diamant der Alpen“, das genau so aussieht, wie man sich Berge als Kind vorstellt, zu befahren. Diesmal aber reiste ich zusammen mit Mathieu Navillod und Sébastien Montaz-Rosset von zu Hause aus mit dem Fahrrad an. Aus diesem bereichernden Abenteuer schöpfe ich immer noch neue Motivation, weiterzumachen. Seit vier Jahren verbringe ich viel Zeit mit Tom Lafaille in den Bergen, wir bilden eine tolle Seilschaft. Inzwischen bin ich Vater von zwei Töchtern und meine Partnerin unterstützt mich sehr. Ich versuche, ein Gleichgewicht zwischen dem Familienleben und meiner Leidenschaft für den Sport zu finden.

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