Petzl Nachrichten Wie bereite ich mich auf einen Traillauf im Winter vor? - Petzl Deutschland
Suchen
Gemeinschaft News und Videos Wie bereite ich mich auf einen Traillauf im Winter vor?

Wie bereite ich mich auf einen Traillauf im Winter vor?

Hast du dich schon mal gefragt, wie das Trainingsprogramm eines Profiläufers im Winter aussieht? Hat das Wetter Einfluss auf die Motivation? Auf das Erlebte? Auf die verwendete Ausrüstung? Clare Gallagher gibt Antworten auf diese Fragen. Sie erklärt uns, wie sie trainiert, mit welcher Ausrüstung sie läuft und welche Stirnlampe sie unter den Modellen NAO, BINDI, REACTIK und TIKKA vorzieht. Außerdem verrät sie uns ihre bevorzugten Laufspots.

18 Februar 2019

Laufen

© Brendan Davis

Wie sieht dein Trainingsprogramm im Winter aus? Läufst du im Winter genauso viel wie im Sommer?

Ehrlich gesagt ist das Laufen im Winter nicht so leicht! Zwar trainiere ich in den Wintermonaten weiter, aber nach meinem letzten Ultratrail im Herbst gönne ich mir erst einmal zwei bis drei Wochen Ruhe. Im letzten Jahr stand die Durchquerung des Zion-Nationalparks auf dem Programm. Mitte Dezember habe ich mein Lauftraining wieder aufgenommen, aber mit weniger Intensität. Im Winter laufe ich zwischen 65 und 130 km in der Woche, es kommt darauf an, ob ich viel Ski fahre und ob ich verreise. Im Sommer dagegen laufe ich 95 bis 145 km in der Woche – natürlich nur, wenn ich keine Verletzung habe - und treibe nebenbei keinen anderen Sport. Der Sommer ist eben die Hauptsaison des Ultratrails! Der Winter ist gut für ein entspannteres Lauftraining und zum Skifahren, Schwimmen, Radfahren...

Wie hältst du es mit der Ausrüstung, sprich mit den Stirnlampen?

Ich achte darauf, dass meine Stirnlampen immer geladen sind, denn für eine in letzter Minute beschlossene Tour brauchst du sofort eine funktionierende Stirnlampe! Für mich ist eine Stirnlampe wie ein Paar Schuhe: Ich habe immer eine zur Hand. Zum Radfahren in der Stadt nehme ich meine NAO; deshalb ist sie immer an meinem Fahrrad im Schlafzimmer. Außerdem besitze ich eine REACTIK und eine BINDI, die ich zum Trailrunning und auf Reisen benutze. Ich bin ziemlich viel unterwegs und nehme immer zwei Stirnlampen mit, um auf Nummer sicher zu gehen. Es passiert oft, dass jemand seine Lampe vergisst, aber ich tue alles, um NIEMALS in diese Lage zu kommen.

Was ist beim Laufen im Winter sonst noch anders als im Sommer?

Im Winter ist es mitunter schwer, sich zum Laufen zu motivieren. Ich sehe diese Jahreszeit gern als eine Erholungsphase an, in der ich mich ausruhen, neue Kraft schöpfen und ohne Stress laufen kann. Im Winter ist das Lauftraining eine gute Gelegenheit, um frische Luft zu tanken, wenn es schneit oder kalt ist und der Körper dies dringend braucht. Es ermöglicht dir, den Kontakt mit der Natur zu pflegen und dich körperlich zu betätigen. Ich finde, Laufen ist der beste Sport im Winter, denn selbst wenn du dich etwas wärmer anziehen musst und oftmals eine Stirnlampe brauchst, musst du beim Laufen doch nur einen Fuß vor den anderen setzen. So einfach ist das!

Nimmst du an Wintertrails teil? Trainierst du hierfür anders als für ein Rennen im Sommer?

Ich nehme zum Spaß gerne an einigen in Colorado veranstalteten Wettkämpfen im Skibergsteigen teil. Aber ich bin nicht so gut auf den Skiern wie Kilian! Ansonsten nutze ich den Winter zur Vorbereitung auf die Trails im kommenden Frühjahr oder Sommer, wenn es wieder wärmer ist. Ich versuche, während des Sommers in Höchstform zu sein und so macht es keinen Sinn, dass ich mich für ein ziemlich unwichtiges Winterrennen unter Druck setze. Ich habe vor, dieses Jahr im Juni den Western States 100 zu laufen und wenn ich jetzt zum Laufe rausgehe, konzentriere ich mich vor allem auf mein Wohlbefinden, meine Gesundheit, meine Motivation und meine Verbindung mit der Natur. All dies ist mir sehr wichtig!

Wo läufst du am liebsten?

Ich mag alle Orte, an denen ich laufen kann. Selbst wenn ich in einer Stadt bin und keine Wege in der Nähe sind, ist es für mich ein Geschenk, wenn ich mir eine Stunde Zeit zum Laufen nehmen kann. Jedes Lauftraining ist etwas Besonderes! Aber wenn ich einen bestimmten Ort wählen müsste, würde ich sagen, eine Rundtour in Colorado, nicht weit vom Skigebiet Keystone entfernt. Dort gibt es einen fantastischen kleinen Gipfel namens Buffalo Mountain, den ich im Sommer regelmäßig umrunde. Die Strecke ist ungefähr 25 km lang und führt durch ein Naturschutzgebiet. Die „Designated Wilderness Areas“ in den USA stehen unter dem Schutz des Staates. Die Natur bleibt hier weitestgehend sich selbst überlassen und motorisierte Fahrzeuge sind verboten, um die Auswirkungen für wild lebende Tiere und Pflanzen maximal zu begrenzen. Die Atmosphäre dort ist einzigartig. Es ist ein perfektes Bergmassiv, nur 90 Minuten von meinem Zuhause in Boulder, Colorado, entfernt.

Welche Stirnlampen benutzt du? Welche Vorteile haben sie?

Für lange Ultratrails benutze ich die Stirnlampen NAO und REACTIK. Die NAO nehme ich auch zum Radfahren in der Stadt, denn das rote Blinklicht am Akkugehäuse ist sehr praktisch, um gesehen zu werden. Für kürzere Trails und als Lampe für Notfälle nehme ich die BINDI. Ich nehme die BINDI mit, wenn ich denke, dass ich vielleicht nicht vor Einbruch der Dunkelheit zurück bin. Sie ist kompakt, leicht und somit perfekt als zusätzliches Sicherheitselement geeignet.

Welche dieser Stirnlampen bevorzugst du im Winter?

Alle, die ich aufgezählt habe! Wenn ich eine Mütze oder ein Buff aufsetze, nehme ich immer die NAO, die REACTIK oder die BINDI. Wenn ich nur eine dieser drei Lampen wählen dürfte, würde ich die REACTIK nehmen, weil sie alle Vorteile der anderen in sich vereint: lange Leuchtdauer, hohe Leuchtkraft und geringes Gewicht!

Die Dichtigkeit einer Lampe wird durch die IP-Schutzart definiert

Extremläufer, die sich durch nichts (oder fast nichts) aufhalten lassen, wusstet ihr, dass die Dichtigkeit einer Lampe durch die IP-Schutzart (International Protection) definiert wird? Die IP-Schutzart ist ein internationaler Standard. Sie gibt den Schutz eines Produkts gegen das Eindringen von Fremdkörpern (Staub usw.) und Flüssigkeiten (Wasser, Öl usw.) an. Die häufigsten Schutzarten für Stirnlampen sind:

  • IPX4 für Wasserfestigkeit,
  • IPX7 für Wasserdichtigkeit,
  • IP67 für Staub- und Wasserdichtigkeit. 

Wenn ihr also nicht vorhabt, einen Meter tief unter Wasser zu laufen, ist eine Stirnlampe mit dem Schutzgrad IPX4 ausreichend, um den schwierigen Bedingungen standzuhalten, denen sie auf euren Touren ausgesetzt wird.

Verwandte Meldungen