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Wenn ein Museum zum Abenteuer wird

Die Firma Recovery Energy hat 2015 in Partnerschaft mit dem Castello Odescalchi in der Stadt Bracciano eine einzigartige Aktivität ins Leben gerufen: Schlossbesichtigungen im Abenteuermodus. Emozione Verticale, eine Mischung aus Sport, Kultur und Aktivitäten am Seil in einer der majestätischsten Bauwerke Italiens, zählt heute zu den exklusivsten Erfahrungen, die Europa zu bieten hat.

1 Juni 2021

Erzählen Sie uns etwas über diese „Vertical Emotion“.

Recovery Energy ist ein 2009 gegründetes Unternehmen, das sich auf unkonventionelle Konzepte spezialisiert hat. Die Liebe zum Sport und zur Natur des Firmengründers Roberto Locatelli, ein in Frankreich geprüfter Canyoningführer und einer der ersten, der diese Disziplin in Italien bekannt gemacht hat, waren der Motor für die Entstehung des Unternehmens. Recovery Energy bietet reizvolle Erlebnisbesichtigungen in außergewöhnlichen Umgebungen an, die einen starken emotionalen Eindruck hinterlassen.

„Robertos Leidenschaft und seine Ausbildung“, so Roberta Gesualdo, derzeitige Chefin von Recovery Energy, „haben dazu beigetragen, der Entwicklung von vertikalen Erfahrungen und der kontinuierlichen Suche nach Innovation und Weiterentwicklung im Bereich des Erlebnistourismus einen enormen Schub zu geben. Wir bieten aktuell Canyoning-, Wander- und Überlebenstouren an, jedoch immer mit einer besonderen Vision und einem unkonventionellen Ansatz“.

Die Idee, Abenteuerbesichtigungen im Schloss anzubieten, ist durch eine zufällige Begegnung zwischen Prinzessin Maria Pace Odescalchi, Kontaktperson der gleichnamigen Stiftung, die das Castello di Bracciano verwaltet, und Roberto entstanden. Der Weitblick der Prinzessin und ihr Wunsch, die Entdeckung dieses historischen Bauwerks auf eine neue Art zu ermöglichen, sowie die fachlichen Kompetenzen von Roberto haben das Restliche dazu getan.

„Canyoning ist eine Sportart, die hauptsächlich im Wasser stattfindet“, erklärt Roberto, „aber im Zentrum Italiens gibt es nicht sehr viele Wasserläufe. Die Region Latium hat jedoch eine reiche Geschichte, zahlreiche historische Bauwerke und ehemalige Residenzen. Da lag es nahe, die vertikalen Fortbewegungstechniken zum Abseilen an Türmen statt an Wasserfällen zu nutzen.“

Welche Anfangsschwierigkeiten mussten Sie bewältigen und mit welchen Herausforderungen waren Sie bei der Umsetzung der Sicherheitsprinzipien konfrontiert?

"Innerhalb kürzester Zeit haben wir eine Reihe von Vorschlägen geprüft, um den Besuch des Museums mit einer Reihe von Erlebnissen von unterschiedlicher Dauer und unterschiedlichem Niveau zu kombinieren und das Schloss auf eine ganz neue Art zu erkunden: die Vertikale", so Roberta.
 

 
"Heute kann man beim Besuch des Museums die Möglichkeit nutzen, an Seilen in die Tiefen der Zisterne abzusteigen, für die Öffentlichkeit gesperrte Patrouillengänge zu besichtigen oder beim Erklimmen des Nordturms einen besonderen Kick zu erleben und sich aus einer Höhe von 40 m abzuseilen und dabei eine fantastische Aussicht auf den Braccianosee zu genießen. Die Aktivitäten sind allen Besuchern zugänglich. Dazu gehören auch Schulklassen einschließlich Grundschulen, für die spezielle vertikale Experimentierbereiche zur Verfügung stehen. Und das ist noch nicht alles: Wir suchen ständig nach neuen Ideen und haben die Corona-Krise und die damit einhergehenden Einschränkungen genutzt, um ein Escape Room Projekt in die Wege zu leiten, das noch mehr Interaktionen und Spaß mit der Geschichte des Schlosses bietet.“
 
 

Wie lässt sich ein Bauwerk aus der Renaissance mit einer sportlichen Aktivität kombinieren? Welche Vorsichtsmaßnahmen haben Sie getroffen, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten?

„Der erste kritische Punkt, auf den wir bei der Durchführung der Aktivitäten gestoßen sind, war technischer Art“, erklärt Robert. „Zur Lösung des Problems haben wir uns für eine innovative Herangehensweise entschieden. Was die Ausrüstung angeht, haben wir die Marke Petzl gewählt, die für uns seit jeher gleichbedeutend mit erstklassiger Qualität ist und deren Produkte wir bereits seit längerem für unsere Canyoningtouren einsetzen. Mit Petzl haben wir ein Unternehmen gefunden, das sowohl im Sport- als auch im Professional-Bereich für technische Exzellenz steht und unser Streben nach ständiger Verbesserung und Innovation teilt.

Was die Methodik betrifft, so haben wir typische Elemente aus dem Canyoning-Bereich mit den Regeln für die Sicherheit am Arbeitsplatz kombiniert, d.h. wir haben eine Freizeitaktivität unter Berücksichtigung der für die Sicherheit bei der Arbeit geltenden Kontrollen und Verfahren geschaffen.“

Welche Produkte setzen Sie ein, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten?

Die Produkte aus dem Pro-Bereich von Petzl erfüllen diese Anforderungen bestens. Sie passen sich den Einsatzbedingungen an und gewährleisten maximale Sicherheit während der gesamten Dauer der Aktivität.
„Wir hatten dieser Tage auch Gelegenheit, die neuen Gurte SWAN EASYFIT und SWAN FREEFALL zu testen. Diese beiden Modelle, die für den Einsatz in Adventure Parks entwickelt wurden, eignen sich hervorragend für das Abseilen vom Turm. Der eine ist besonders schnell und einfach anzulegen und reduziert dadurch die Wartezeit und der andere verfügt über einen zusätzlichen rückseitigen Einbindepunkt, der ihn zu einem besonders vielseitig nutzbaren Produkt macht und den Adrenalin-Kick bei der Abseilfahrt noch erhöht. Er wird der offizielle Gurt des Schlosses!“

Was ist das besondere an Ihrem Unternehmen, an Ihrer Arbeit?

Die Art unserer Tätigkeit könnte auf ein hohes Maß an Technik schließen lassen. Das Wichtigste und Reizvollste an dieser Tätigkeit ist für uns jedoch der Kontakt zu den Menschen, die auf uns zählen, um ihnen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Genau genommen nehmen wir eine Mittlerfunktion ein und begleiten die Besucher durch ihre Emotionen, indem wir außergewöhnliche Situationen mit ihnen teilen. Der schönste Moment in unserem Berufsalltag ist, wenn ein Kind die Füße wieder auf festen Boden setzt und sein Gesichtsausdruck mit einer Mischung aus Freude und Aufregung der Welt zuzurufen scheint: "Ich habe es gemacht. Seht her, ich habe es wirklich gemacht“, worauf immer die gleiche Frage folgt: "Kann ich nochmal?"

 

Betrachten Sie Ihre Arbeit als Traumberuf?

Das kann ich nur bejahen. Ein Blick auf den See genügt, um zu verstehen, dass unser Arbeitsplatz... anders ist.

Können Sie uns eine amüsante Anekdote über ein Ereignis im Schloss erzählen?

Hier im Schloss kursieren mehrere Geschichten, was auch damit zusammenhängt, dass die Emotionen schon mal mit einem durchgehen, wenn man an einem Seil hängt. Einen der lustigsten Augenblicke habe ich beim Abseilen von Teilnehmern eines Cosplay Events erlebt (AdR: Freizeitaktivität, bei der die Leute sich verkleiden, um reale oder fiktive Figuren darzustellen), bei dem es um Figuren aus Spider-Man und Assassin‘s Creed ging. Ein anderes Mal mussten Speedcubers beim Abseilen einen Rubik's Cube lösen, aber auch Heiratsanträge am Turmfuß, die Hexe am 6. Januar und John, ein junger Amerikaner, der von der erlebten Abseilfahrt und der Schönheit des Ortes so hingerissen war, dass er beschloss nach Italien zu ziehen, gehören zu den ganz besonderen Momenten. John arbeitet übrigens mittlerweile für uns und ist mit einer Italienerin verlobt!

Recovery Energy (www.recovery-energy.it) ist ein Unternehmen, das sich auf die Konzeption und Umsetzung unkonventioneller Aktivitäten für Privatkunden und Firmen spezialisiert hat. Es arbeitet im Netzwerk mit People Group (experimentelle Ausbildung für Unternehmen) und Wafe (experimentelle Ausbildung und Gamification im Bereich Arbeitssicherheit).

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