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Einen Helm tragen: ja… aber warum?

Man sollte sich immer die Frage stellen, wozu die bei einer Klettertour mitgeführte Ausrüstung dient. Im Falle des Helms fallen die Antworten recht unterschiedlich aus…

24 Februar 2020

Klettern

Etwas zur Geschichte

©PETZL - DR - Marc Galy - Louis Audouber

Ursprünglich waren Kletter- und Bergsteigerhelme zum Schutz des Kopfes gegen Steinschlag vorgesehen. Die Touren führten oftmals durch Bereiche mit brüchigem Fels. Die Gefahr von Steinschlag war daher groß, was dazu führte, dass die Bergsteiger nach einer Möglichkeit suchten ihren Kopf zu schützen. Anfangs waren es einfache Mützen, dann runde Schalen. Die ersten Helme wurden hauptsächlich getragen, um den oberen Teil des Kopfes schützen.

Und welche Gründe bewegen uns heute dazu, einen Helm zu tragen?

©PETZL

Die Antwort auf diese Frage lautet häufig noch immer: „Um den Kopf vor Steinschlag zu schützen’’. Manche fügen noch hinzu: ‘’Um den Kopf im Falle eines Sturzes vor dem Aufprall auf einen Felsen zu schützen“. 

Das Sportklettern hat viel zu dieser Entwicklung beigetragen. Mit der Ausbreitung des Klettersports und dem steigenden Leistungsniveau der Kletterer sind Stürze beim Klettern zur Normalität geworden, wodurch sich aber auch das Risiko, bei einem unglücklichen Sturz mit dem Kopf an den Fels zu prallen erhöht hat (z.B. wenn der Kletterer bei einem Sturz mit dem Seil hinter dem Bein oder in einem Riss nach hinten kippt). Auf der anderen Seite sind Kletterer und Alpinisten meistens auf häufig gekletterten Touren mit gesäuberten Routen und guter Felsqualität unterwegs, so dass die Steinschlaggefahr nicht mehr ganz so groß ist. Der Schutz des Kopfes gegen das Aufprallen auf einen Felsen erhält damit einen anderen Stellenwert.

Diese Überlegung kann auch auf andere vertikale Aktivitäten übertragen werden. Einige andere Beispiele, wo es zu einem Aufprall des Kopfes kommen kann: Ein Canyongeher rutscht aus und schlägt mit dem Hinterkopf auf den Boden; ein Höhlenforscher prallt in einer Engstelle mit dem Kopf gegen den Fels; ein Skitourengeher prallt gegen einen Baum oder einen Felsen... In all diesen Situationen ist ein wirksamer Schutz des Kopfes gegen Schläge und Stöße im vorderen, seitlichen und hinteren Kopfbereich erforderlich. Einen Helm zu tragen bedeutet heute also nicht mehr den Kopf nur vor Steinschlag, sondern auch gegen das Aufprallen auf einen Felsen oder auf den Boden zu schützen.

Die Petzl-Helme gehen über die Anforderungen der Normen hinaus

©PETZL

Da es unser Anliegen ist, stets mit der Entwicklung des Sports Schritt zu halten, haben wir beschlossen, für unsere Helme einen erweiterten Schutz gegen das Aufprallen im vorderen, seitlichen und hinteren Kopfbereich zu garantieren. Das ist das TOP AND SIDE PROTECTION Label.

Wenn ein Helm das TOP AND SIDE PROTECTION Label trägt, bedeutet dies, dass er die Anforderungen der Norm EN 12492 erfüllt und darüber hinaus dem neuen von Petzl eingeführten Testprotokoll entspricht. Die Anforderungen und Prüfverfahren der Norm EN 12492 garantieren in erster Linie den Schutz des Oberkopfes und sind auf den Schutz gegen Steinschlag ausgerichtet. Das Petzl-Protokoll dehnt dieses Prüfverfahren auf den gesamten Kopfbereich aus.

Petzl-Helme mit dem TOP AND SIDE PROTECTION Label schützen sowohl den oberen als auch den vorderen, seitlichen und hinteren Kopfbereich.

Und warum tragt ihr einen Helm? Wer diese Frage für sich beantworten kann, ist in der Lage sich für oder gegen das Tragen eines der Aktivität und der Umgebung entsprechenden Helms zu entscheiden.

 


 

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