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Xari Mayr auf Expedition am Ogre III

Ende August hat sich Petzl Athlet Xari Mayr zusammen mit Rainer Treppte und Fritz Miller auf den Weg nach Pakistan gemacht, um den 6950 Meter hohen Ogre III zu besteigen. Nach Anreise per Flugzeug und Jeep ging es in Askole, der letzten Ortschaft, endlich los auf den Anmarsch durch ein endloses Meer aus Gletschern und Gipfeln. Nach vielen Tagen Fußmarsch erreichten sie das Basecamp auf 4400 Metern Höhe, von dem aus sie die Kombikletterei mit Schwierigkeiten bis ca. VIII-, M6+ starteten. In den folgenden Wochen reihten sich mehrere Besteigungsversuche aneinander, bei denen sie den Launen des Wetters voll ausgesetzt waren. Lest hier Xaris Bericht!

28 November 2017

 

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Erster Blick auf das Ziel, den Ogre III (Bildmitte)

Nach drei Tagen Anmarsch sehen wir unser Ziel, den Ogre III zum ersten Mal, hinter uns liegen über 50 Kilometer Gletscher und Schotter. Wir sind von den Dimensionen überwältigt.

Xari Mayr, Expedition, Pakistan, Ogre III, Gipfel, AufstiegV.l.n.r. Fritz und Xari im Aufstieg, in Bildmitte der Gipfel des Ogre III

Wir begannen gleich mit der Akklimatisation und der Arbeit am Berg. Der Ogre III wurde, trotz einiger Besteigungsversuche, erst 2001 von Thomas Huber und Iwan Wolf über den Südpfeiler erstbestiegen. Wir wählten für unseren Aufstieg ebenfalls die Route über den Südpfeiler, eine wunderbare Linie, direkt und steil. Im ersten Teil des Anstieges mussten wir einen ziemlich spaltigen Gletscherbruch überwinden, den wir teils mit Fixseilen versicherten. Am Ende des Spaltenlabyrinths auf 5200 Metern errichteten wir unser erstes Lager.

Auszug aus meinem Tagebuch: „Sonniges, stabiles Wetter. Fritz und ich steigen über die steile Firnrinne Richtung geplantes Lager II auf, das letzte Stück bis zum Sattel wühlen wir durch tiefen Schnee. Rainer bleibt im BC zurück, da es ihm nicht so gut geht…“. Lager II errichteten wir relativ exponiert auf 6050 Meter, am Beginn des Pfeilers. Nach einer Nacht in der Höhe stiegen wir zuversichtlich ins Basislager ab, wir waren nun ausreichend akklimatisiert und freuten uns, dass wir am Berg vorankamen.

XaryiMayr, Expedition, Ogre III, Schnee, Zelt, PakistanFreischaufeln des eingeknickten Zeltes

Unser erster Versuch den Gipfel zu erreichen, endete im Lager II. Das Zelt war von Sturm und Schneefall der letzten Tage ordentlich in Mitleidenschaft gezogen worden und das Wetter verschlechterte sich wieder deutlich. Zurück im Basislager wussten wir, dass die Zeit vor Ort langsam knapp wurde.

Als die nächste Wetterbesserung in Aussicht war, machten wir drei uns erneut an den Aufstieg. Uns war bewusst, dass dies unsere letzte Chance auf den Gipfel sein wird. Bei Kaiserwetter und einer leichten Brise erreichten wir Lager II und begannen am selben Tag noch damit Fixseile am Pfeiler zu verlegen.

Xari Mayr, Expedition, Ogre III, Pakistan, PfeilerStürmisch und kalt unterhalb vom Pfeiler auf 6200 m

Doch das gute Wetter hielt nicht lange, eine weitere Wetterstörung mit Sturm und leichtem Schneefall näherte sich und machte uns am nächsten Tag das Leben schwer. Am dritten Tag im Lager II bauten wir die Fixseile und das Lager ab und machten uns auf den Weg zurück ins Basislager. Ende. Unser Traum vom Gipfel des Ogre III wurde vom Winde verweht.

In den letzten Tagen glückte Rainer und Fritz noch die Erstbesteigung eines 5800 Meter hohen Gipfels. Ich konnte nicht mit, da ich vom Reizhusten Schmerzen im Brustkorb hatte.

Xari Mayr, Expedition, Ogre III, Pakistan,Ende des Abenteuers um den Ogre III in Pakistan

Besonders während der zweiten Hälfte unserer Expedition hatten wir unbeständiges Wetter und viel Sturm in der Höhe. Wir wussten, dass zu einer solchen Unternehmung auch immer ein bisschen Glück dazugehört. Trotzdem hatten wir drei eine gute Zeit. Wir verstanden uns gut und sind wieder um eine Erfahrung reicher geworden. Neben unserem Abenteuer am Ogre III, durften wir auch ein großartiges Land und die Menschen dort kennenlernen – und wer hätte das gedacht – Pakistan ist nicht voller Terroristen. 

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