Fortbewegung beim technischen Klettern - Petzl Deutschland
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Fortbewegung beim technischen Klettern

Beim technischen Klettern nutzt der Kletterer künstliche Fixpunkte, so genannte Placements, statt natürlicher Strukturen zur Fortbewegung. Wir beschreiben hier die wichtigsten Abläufe beim Techno-Klettern in einem Dach.

Warnhinweis

  • Lesen Sie die Gebrauchsanweisungen der Produkte, um die es in diesem Tech Tipp geht, aufmerksam durch, bevor Sie diesen zu Rate ziehen. Um diese Zusatzinformationen verstehen zu können, müssen Sie zuerst die in der Gebrauchsanweisung enthaltenen Informationen richtig verstanden haben.
  • Die Beherrschung dieser Techniken setzt eine entsprechende Ausbildung und ein spezielles Training voraus. Prüfen Sie zusammen mit einem Profi, ob Sie in der Lage sind, den Vorgang alleine sicher zu wiederholen, bevor Sie ihn eigenständig durchführen.
  • Wir geben Beispiele für die mit Ihrer Aktivität verbundenen Techniken. Möglicherweise gibt es noch andere Techniken, die hier nicht beschrieben werden.

1. Das Placement

Such Dir zuerst eine Stelle am Fels, die sich für ein Placement eignet, und wähle den für den Fels am besten geeigneten Typ aus (Friend, Schlaghaken, Bohrhaken, Cliff, Hook usw.). Einige dieser Haltepunkte/Placements sind nur zur Fortbewegung (nicht zum Halten eines Sturzes, z.B Hook) und andere ebenfalls als Sicherungspunkte (zum Halten eines Sturzes, z.B. Bohrhaken) geeignet.

Mehr Infos zum Setzen von Schlaghaken gibt es in unseren Technischen Tipps für Schlaghaken.



2. Test des Placements

Wenn Punkt B platziert ist, clippe diesen z.B. mit einer Expressschlinge, in die Du zuvor das freie Ende deines Verbindungsmittels (z.B. Petzl EVOLV ADJUST) eingehängt hast. Auf diese Weise bleibt Punkt B im Verbindungsmittel eingeclippt und fällt nicht runter, falls er nicht halten sollte. Anstelle der Expressschlinge kannst Du das Placement auch mit einer Reepschnur oder dünnen Schlinge abbinden und darin einen Normalkarabiner einhängen.

Hänge deine Trittleiter in den Fixpunkt (Und zwar direkt in die Exe und nicht in den Karabiner des Verbindungsmittels. So vermeidest Du, dass sich der Karabiner und die Seilklemme des Verbindungsmittels gegenseitig behindern).

Mache einen Belastungstest des Haltepunkts und blicke dabei möglichst nicht in seine Richtung, um dein Gesicht zu schützen.

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3. Gewichtsverlagerung

Ziehe das lose Ende des in Punkt B eingehängten Verbindungsmittels stramm.

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Lockere den in Punkt A eingehängten Strang des Verbindungsmittels. Am besten stützt Du dich in der Trittleiter ab, um das Verbindungsmittel zu lockern.

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4. Aufstieg am nächsten Placement

Hänge den Strang des Verbindungsmittels aus Punkt A aus und fahre mit der Verkürzung deines in Punkt B eingehängten Strangs fort.

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Hänge dein Seil in Punkt B ein.

Das Clippen des Haltepunkts darf nicht zu früh erfolgen, um so die Sturzhöhe bei einem eventuellen Ausreißen des Haltepunkts zu reduzieren.

Jetzt kannst Du den nächsten Haltepunkt platzieren und alle hier beschriebenen Schritte wiederholen.