Anhang 1: Petzl rät von der Selbstsicherung mit nur einer Seilklemme ab
Warnhinweis
- Lesen Sie die Gebrauchsanweisungen der Produkte, um die es in diesem Tech Tipp geht, aufmerksam durch, bevor Sie diesen zu Rate ziehen. Um diese Zusatzinformationen verstehen zu können, müssen Sie zuerst die in der Gebrauchsanweisung enthaltenen Informationen richtig verstanden haben.
- Die Beherrschung dieser Techniken setzt eine entsprechende Ausbildung und ein spezielles Training voraus. Prüfen Sie zusammen mit einem Profi, ob Sie in der Lage sind, den Vorgang alleine sicher zu wiederholen, bevor Sie ihn eigenständig durchführen.
- Wir geben Beispiele für die mit Ihrer Aktivität verbundenen Techniken. Möglicherweise gibt es noch andere Techniken, die hier nicht beschrieben werden.
Das Sichern mit nur einer Seilklemme ist technisch machbar, jedoch sind selbst bei sehr erfahrenen Kletterern Unfälle aufgetreten.
Die in der Praxis bestehenden Risiken sind real. Daher empfiehlt Petzl die Verwendung eines Systems mit einer zweiten Sicherungsvorrichtung.
Denn:
- Sie klettern allein in einem gefährlichen Gelände.
- Eine Fehlbedienung kann nicht ausgeschlossen werden.
- Die Seilklemmen sind nicht speziell zur Selbstsicherung beim Klettern konzipiert.
- Jedes System hat eine Schwachstelle, die der Anwender kennen muss, da sie ein - wenn auch geringes - Risiko darstellt.
Beispiele möglicher Fehlfunktionen beim Solo-Klettern entlang eines Fixseils.
Die Wahrscheinlichkeit dieser Fehlfunktionen ist sehr gering. Sie darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, denn ein einziges Mal reicht...
ASCENSION:
Das Scheuern am Fels kann dazu führen, dass sich der Klemmnocken unbeabsichtigt öffnet oder ein Fremdkörper (Gurtband, Schnürsenkel, Zweig usw.) kann die Blockierung des Seils verhindern. Risiko einer unsachgemäßen Installation des Geräts.
MINI TRAXION:
Die Sperrfunktion kann ohne Wissen des Kletterers deaktiviert sein, da die visuelle Kontrolle nicht immer ganz einfach ist. Ein Fremdkörper (Gurtband, Schnürsenkel, Zweig usw.) kann die Blockierung des Seils verhindern.
BASIC:
Das Scheuern am Fels kann dazu führen, dass sich der Klemmnocken unbeabsichtigt öffnet oder ein Fremdkörper (Gurtband, Schnürsenkel, Zweig usw.) kann die Blockierung des Seils verhindern. Risiko einer unsachgemäßen Installation des Geräts.
Neue BASIC:
Das neue Design der oberen Verbindungsöse ermöglicht beim Selbstsichern kein korrektes Gleichgewicht des Seils, es besteht das Risiko, dass der Karabiner auf die Sicherheitssperre einwirkt. Dieses Gerät ist zum Selbstsichern nicht geeignet.
MICROCENDER:
Ein Fremdkörper (Gurtband, Schnürsenkel, Zweig usw.) oder ein verschmutztes, nasses oder vereistes Seil können verhindern, dass das Gerät blockiert. Schwierige Bedienung.
RESCUCENDER:
Ein Fremdkörper (Gurtband, Schnürsenkel, Zweig usw.) oder ein verschmutztes, nasses oder vereistes Seil können verhindern, dass das Gerät blockiert. Wenn der Anwender beim Sturz nach der Seilklemme greift, kann diese das Seil nicht blockieren.
SHUNT:
Erhöhte Gefahr in Überhängen, wo das Gerät am Körper aufliegt und möglicherweise die Blockierung des Seils verhindert. Wenn der Anwender beim Sturz nach der Seilklemme greift, kann diese das Seil nicht blockieren. Dieses Gerät ist zum Selbstsichern nicht geeignet.
MICRO TRAXION:
Ein Fremdkörper (Gurtband, Schnürsenkel, Zweig usw.) kann die Blockierung des Seils verhindern.
TIBLOC:
Um die einwandfreie Funktion der Seilklemme zu gewährleisten, müssen die Zähne der TIBLOC manuell aktiviert werden.Dieser Vorgang ist beim Klettern nicht möglich und bei einem Sturz gefährlich. Die TIBLOC ist zum Selbstsichern nicht geeignet.