Die richtige Auswahl einer ATEX-Stirnlampe
Bei der Auswahl der Lampe wird der vorgesehene Einsatzbereich zugrunde gelegt. Jeder einzelne Umgebungsparameter kommt bei der Bestimmung der einzusetzenden ATEX-Lampe zum Tragen.
Warnhinweis
- Lesen Sie die Gebrauchsanweisungen der Produkte, um die es in diesem Tech Tipp geht, aufmerksam durch, bevor Sie diesen zu Rate ziehen. Um diese Zusatzinformationen verstehen zu können, müssen Sie zuerst die in der Gebrauchsanweisung enthaltenen Informationen richtig verstanden haben.
- Die Beherrschung dieser Techniken setzt eine entsprechende Ausbildung und ein spezielles Training voraus. Prüfen Sie zusammen mit einem Profi, ob Sie in der Lage sind, den Vorgang alleine sicher zu wiederholen, bevor Sie ihn eigenständig durchführen.
- Wir geben Beispiele für die mit Ihrer Aktivität verbundenen Techniken. Möglicherweise gibt es noch andere Techniken, die hier nicht beschrieben werden.
Wahl der Kategorie der ATEX-Lampen
Um die Kategorie der in einer ATEX-Zone einzusetzenden Produkte zu ermitteln, müssen folgende Parameter definiert werden:
- Industriezweig
Bergbau | Betriebsanlagen über Tage | |
---|---|---|
Gerätegruppe | I | II |
- Art der vorhandenen Brennstoffe:
Stäube: D
Gase oder Dämpfe: G
- Art der Zone, in der sich der Benutzer aufhält:
Explosionsfähige Atmosphäre | Brennbare Gase | Brennbare Stäube |
---|---|---|
Ständig oder über längere Zeiträume vorhanden (über 1000 Std. im Jahr) |
ZONE 0 | ZONE 20 |
Gelegentlich vorhanden (über 10 und unter 1000 Std. im Jahr) |
ZONE 1 | ZONE 21 |
Nur kurzzeitig vorhanden (unter 10 Std. im Jahr) |
ZONE 2 | ZONE 22 |
Die Einteilung der Zonen ist in den Technischen Tipps „Klassifizierung der ATEX-Zonen" ausführlich beschrieben.
=> Auf der Grundlage dieser drei Parameter lässt sich die Mindestkategorie der zu verwendenden ATEX-Lampen bestimmen:
Industriezweig | Art des Brennstoffs | Zone | Erforderliches Schutzniveau (EPL) | Minimale ATEX-Gerätekategorie |
---|---|---|---|---|
Bergbau | Staub | - | Sehr hohes Schutzniveau | IM1 |
Bergbau | Staub | - | Sehr hohes Schutzniveau | IM2 |
Betriebsanlagen über Tage | Staub | 20 | Sehr hohes Schutzniveau | II 1D |
Betriebsanlagen über Tage | Staub | 21 | Sehr hohes Schutzniveau | II 2D |
Betriebsanlagen über Tage | Staub | 22 | Sehr hohes Schutzniveau | II 3D |
Betriebsanlagen über Tage | Gas oder Dampf | 0 | Sehr hohes Schutzniveau | II 1G |
Betriebsanlagen über Tage | Gas oder Dampf | 1 | Sehr hohes Schutzniveau | II 2G |
Betriebsanlagen über Tage | Gas oder Dampf | 2 | Sehr hohes Schutzniveau | II 3G |
Hinweis: Die Ziffer der Einsatzzone ist nicht identisch mit der Ziffer der Gerätekategorie:
Zone 0 = Kategorie 1
Zone 1 = Kategorie 2
Zone 2 = Kategorie 3
Wahl der Klassifizierung entsprechend der Umgebung
- Umgebungen, in denen Gase / Dämpfe auftreten:
Um die Kategorie der in einer ATEX-Zone einzusetzenden Produkte zu ermitteln, müssen folgende Parameter definiert werden:
Gasgruppe | Repräsentatives Gas | Gefährdung |
---|---|---|
IIA | Propan | + |
IIB | Ethylen | ++ |
IIC | Wasserstoff | +++ |
Desgleichen werden Temperaturklassen festgelegt, da sich die Substanzen bei unterschiedlichen Temperaturen entzünden können. Je geringer die Zündtemperatur ist, desto gefährlicher ist die Substanz. Die Temperaturklasse eines Betriebsmittels (Lampe) entspricht der maximalen Temperatur, die an der Oberfläche des Geräts auftreten kann.
Es muss also eine Stirnlampe für die richtige Gasgruppe (IIA, IIB, IIC) und die richtige Temperaturklasse entsprechend der vor Ort auftretenden Gasart ausgewählt werden.
- Umgebungen, in denen Stäube auftreten:
Um die Kategorie der in einer ATEX-Zone einzusetzenden Produkte zu ermitteln, müssen folgende Parameter definiert werden:
Staubgruppe | Staubarten | Gefährdung |
---|---|---|
IIIA | Schwebende Teilchen | + |
IIIB | Nicht leitfähige Stäube | ++ |
IIIC | Leitfähige Stäube | +++ |
Wie bei Gasen wird auch hier die maximale Temperatur angegeben, die an der Oberfläche des Geräts auftreten kann. In einer Umgebung, in der Stäube auftreten, muss sichergestellt sein, dass folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Maximale Oberflächentemperatur des Geräts unter 2/3 der Zündtemperatur einer Staubwolke.
- Maximale Oberflächentemperatur des Geräts unter der Zündtemperatur einer 5 mm dicken Staubschicht mit einem Sicherheitsfaktor von 75 °C.
Bei der Auswahl der Stirnlampe ist daher die Staubgruppe (IIAA, IIIB, IIIC) und die maximale Oberflächentemperatur entsprechend der vor Ort auftretenden Staubart zu berücksichtigen.