Grundprinzipien des Solo-Kletterns entlang eines Fixseils - Petzl Österreich
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Grundprinzipien des Solo-Kletterns entlang eines Fixseils

Warnhinweis

  • Lesen Sie die Gebrauchsanweisungen der Produkte, um die es in diesem Tech Tipp geht, aufmerksam durch, bevor Sie diesen zu Rate ziehen. Um diese Zusatzinformationen verstehen zu können, müssen Sie zuerst die in der Gebrauchsanweisung enthaltenen Informationen richtig verstanden haben.
  • Die Beherrschung dieser Techniken setzt eine entsprechende Ausbildung und ein spezielles Training voraus. Prüfen Sie zusammen mit einem Profi, ob Sie in der Lage sind, den Vorgang alleine sicher zu wiederholen, bevor Sie ihn eigenständig durchführen.
  • Wir geben Beispiele für die mit Ihrer Aktivität verbundenen Techniken. Möglicherweise gibt es noch andere Techniken, die hier nicht beschrieben werden.

Beim Sportklettern und Bergsteigen ist die Seilschaft die beste Sicherheitsgarantie.

Dennoch ist das Solo-Klettern am Fixseil eine Option, die von vielen Kletterern mit diversen technischen Lösungen praktiziert wird.

Petzl hat kein spezielles Produkt für diese Aktivität entwickelt. Gewisse Seilklemmen können jedoch von erfahrenen Anwendern für diesen Zweck eingesetzt werden.

Die in dieser Unterlage vorgeschlagenen Lösungen basieren auf der Analyse bekannter Techniken und der Unfallforschung mit dem Ziel, dem Solo-Kletterer ein Sicherungssystem anzubieten, das folgende minimale Kriterien erfüllt:

- effiziente Blockierung

- leichter Durchlauf des Seils beim Aufstieg

- komfortable und einfache Bedienung

- redundante Sicherung

Grundprinzipien des Solo-Kletterns entlang eines Fixseils

Petzl rät von der Selbstsicherung mit nur einer Seilklemme ab.

Das Sichern mit nur einer Seilklemme ist technisch machbar, jedoch sind selbst bei sehr erfahrenen Kletterern Unfälle aufgetreten.

Die in der Praxis bestehenden Risiken sind real. Daher empfiehlt Petzl die Verwendung eines Systems mit einer zweiten Sicherungsvorrichtung.

Denn:

- Sie klettern allein in einem gefährlichen Gelände.

- Eine Fehlbedienung kann nicht ausgeschlossen werden.

- Die Seilklemmen sind nicht speziell zur Selbstsicherung beim Klettern konzipiert.

- Jedes System hat eine Schwachstelle, die der Anwender kennen muss, da sie ein - wenn auch geringes - Risiko darstellt.



Einführung in das Prinzip der redundanten Sicherung

Da wir von der Möglichkeit ausgehen müssen, dass ein einzelnes Sicherungssystem ausfallen kann, sollte unbedingt eine zweite Sicherung vorgesehen werden.

Beim zweiten System handelt es sich um eine "redundante Sicherung", die zusätzlich zum ersten Sicherungssystem installiert wird.

Diese redundante Sicherung darf nicht als zusätzliche Belastung verstanden werden, sondern als notwendige Vorsichtsmaßnahme.

Wesentliche Merkmale des zweiten Sicherungssystems:

- Keine Behinderung der Funktion des ersten Sicherungssystems

Beispiel: Es muss ausgeschlossen werden, dass sich die beiden Geräte beim Klettern berühren.

- Permanente Sicherung

Beispiel: Ein Verbindungsmittel zum zeitweiligen Ausruhen an einem Sicherungspunkt ist kein permanentes Sicherungssystem.

Empfohlene Merkmale:

- Vom ersten Sicherungssystem abweichende Funktionsweise, um das Risiko zu reduzieren, dass sich der gleiche Fehler wiederholt

Beispiel: Wenn das erste Sicherungssystem aus einer MINI TRAXION besteht, sollte als zweite Sicherung ein anderes Gerät gewählt werden.

- Keine zusätzliche Komplexität in Bezug auf die Installation oder Funktion; der Bedienungskomfort sollte mindestens dem des ersten Systems entsprechen

Beispiel: Wenn das erste Sicherungssystem ohne Eingreifen des Kletterers am Seil mitläuft, darf das zweite System nicht so beschaffen sein, dass der Kletterer das Schlaffseil manuell in das Gerät einziehen muss.